Alt Tellin

Überblick: Feldsteinbau mit halbrundem Ostschluss, spätes 15. Jh., barocker Turmaufsatz aus Fachwerk, heute verschalt, Gemeindegestühl, Westempore und Kanzelaltar 18. Jh. [Standort]


Die Gemeinde Tellin bis zur Reformationszeit
Der Ort Tellin („Tellyn“) wurde 1493 erstmalig urkundlich erwähnt, ebenso der Einsatz eines Pfarrers für die damals noch eigenständige Pfarrei. Seit der Einführung der Reformation (in Pommern 1535) gehörte Tellin dann zur Kirchengemeinde Daberkow. Die Erweiterung des Dorfnamens zu „Alt Tellin“ wurde 1829 mit der Gründung Neu Tellins notwendig.

Juli: Sommerstimmung auf dem Friedhof Alt Tellin.

Kirchenschiff und Turm
Seit der Erbauung der Kirche sind nur wenige Änderungen vorgenommen worden. So wurden im 19. Jh. zusätzliche Fenster in die Kirche integriert, im Westbogen ist ein kleines Portal mit Rundbogen vorgelagert worden.
Als Hauptportal wird heute das Südportal genutzt. Daneben findet sich eine vergitterte Nische, die die Belüftung der Gewölbegruft unter der Kirche gewährleistet.
Der aus dem Dach heraus steigende Turm schließt in 25 m Höhe mit einer offenen Laterne und verhältnismäßig kurzem Spitzhelm ab. Mitte der 1960iger Jahre wurde das Kirchendach umgedeckt, 2010 dann vollständig neu eingedeckt.

Innenraum und Inventar
Der Innenraum ist flachgedeckt. Schmuckvoller Mittelpunkt ist der barocke Kanzelaltar, der durch sein Schnitzwerk auffällt. Dahinter verbirgt sich in der Ostwand eine Sakramentsnische mit Holztür. Altar, Gemeindegestühl und die Reste des Patronatsgestühls stammen aus dem 18. Jh. Vermutlich wurde gleichzeitig die Westempore zum „Hufeisen“ erweitert; sie lagert auf der Nord- und Südseite auf Rundstützen. Unter der Empore wurde im 20. Jh. eine Winterkirche eingerichtet.

Gewölbegruft
Mit der Gewölbegruft unter der Kirche handelt es sich um die Begräbnisstätte des ehemaligen Patrons Generalmajor Christian Bogislav von Linden (1707 – 1779, Adelssitze in Broock, Buchholz, Tellin, Hohen- und Siedenbüssow). Ebenso liegen hier die sterblichen Überreste seiner beiden Ehefrauen Henriette Sophie von Rohr (gest. 1769) und Anna Katharina Tugendreich von Heyden (gest. 1808). In der Gruft stehen noch zwei von ehemals drei Särgen, zum Teil mit Bronzebeschlägen und Verzierungen. Eine zweite Gruft unter dem Altarbereich ist nur durch einen Lüftungsschacht zu sehen. In ihr sind keine erhaltenden Särge mehr zu erkennen.

Orgel  und Glocke
Die Orgel wurde um 1850 von Nikolaus Fischer aus Demmin im neugotischen Prospekt mit Pilastergliederung gefertigt, 2002 umfassend von der Fa. Wolter restauriert und seitdem regelmäßig gewartet. Ihr Klang ist warm und zurückhaltend.
Die bronzene Glocke im Turm stammt aus dem Jahr 1375 und ist mit gotischer Minuskelinschrift verziert.

externe Links:
wikipedia

Barrierefreiheit und Komfort: Platz für 90 Gäste, Zuwegung barrierefrei, Eingänge nicht barrierefrei, Bänke beheizbar, Winterkirche unter der Empore (15 Gäste) beheizbar, kein WC vorhanden.
Schlüssel bei Frau F., Dorfstr. 43 sowie Fam. K., Dorfstr. 10.